Die richtige (Newsletter-) Versandfrequenz
"Wie oft soll ich denn meinen Newsletter verschicken?" Diese Frage wird mir fast täglich gestellt. Dabei gibt es darauf eine ganz einfache und naheliegende Antwort. Doch wie so oft liegt auch hier der Teufel im Detail.
Vorab: Es gibt kein "zu oft"!
Auch wenn es vielleicht überraschen mag: Es gibt Newsletter, die sogar täglich verschickt werden – die auch tatsächlich täglich geöffnet werden!
Ein einfaches Beispiel ist der "Daily Dilbert", ein amerikanischer Comic, der einfach jeden Tag unterhaltsam ist und deshalb auch geöffnet wird. Oder ein Beispiel aus Österreich: Das "Rezept des Tages" von ichkoche.at: Auch hier würde sich wohl niemand darüber wundern, dass es tagtäglich verschickt wird.
Der Leser gibt den Takt vor.
Es gibt eine ganz einfache Regel für die ideale Versandfrequenz:
Verschicken Sie Ihre Newsletter dann – und nur dann – wenn Sie etwas zu erzählen haben. Etwas, das den Leser auch wirklich interessiert!
Was meist völlig überschätzt wird, ist die Regelmäßigkeit: Den allermeisten Lesern ist völlig egal, wie oft sie den Newsletter bekommen; viel wichtiger ist die Frage, ob der Inhalt interessant ist und einen konkreten Nutzen (!) bietet.
Spielt die Frequenz überhaupt eine Rolle?
Kurze Antwort: Ja! Denn Hauptgrund #1, weshalb sich Empfänger abmelden, ist – in so gut wie allen Studien – immer der gleiche: Der Newsletter war nicht interessant genug.
Deshalb ist es viel besser, ein Mal zu selten zu verschicken als ein Mal zu oft. Denn wenn sich ein Empfänger abmeldet, weil der aktuelle Newsletter nicht ausreichend interessant war, ist er für weitere Mailings nicht mehr erreichbar!
Die gute Nachricht: Die Zufriedenheit hängt von der Erwartung ab. Und Sie können aktiv steuern, was Ihre Leser erwarten. Sowohl was die Inhalte betrifft als auch welche Frequenz Ihre Leser erwarten.
Das wichtigste Instrument dafür ist der Text in Ihrem Newsletter-Anmeldeformular. Weisen Sie also bereits bei der Anmeldung darauf hin, welche Art von Inhalten Ihr Leser erwarten darf und wie oft Sie – ganz grob – den Newsletter verschicken. Denn auch der beste Newsletter wird zu einer Enttäuschung führen, wenn er nicht der Erwartungshaltung entspricht.
Tipp: Fragen Sie Ihre Leser!
Eine weitere Möglichkeit für eine Optimierung ist, die Leser einfach zu fragen! Dazu können Sie in Ihren Newsletter eine Ein-Klick-Umfrage einbauen, zum Beispiel: "Wie oft möchten Sie unseren Newsletter idealerweise erhalten?"
Dazu bieten Sie 2-4 Antwort-Möglichkeiten an (1x/Woche, 1x/Monat, 1x/Quartal), die der Leser mit einem Klick auswählen kann. Auch wenn das Ergebnis nicht repräsentativ sein wird; die Erfahrung zeigt, dass man über so eine Mini-Umfrage ganz einfach einen sehr guten ersten Eindruck gewinnen kann, welche Frequenz für die Leser optimal ist.
Testen funktioniert auch hier.
Eine weitere Möglichkeit für die Optimierung ist ein Test. Wie entwickeln sich die Öffnungs- und Klickraten, wenn Sie eine Zeit lang die Versandfrequenz erhöhen oder verringern?
Solche Tests haben den Vorteil, dass Sie Ihre Empfänger nicht fragen müssen und auf Basis des realen Verhaltens Ihrer Empfänger beurteilen können, wie sich unterschiedliche Versandfrequenzen auf Ihre Kennzahlen auswirken.
Die Königsidee: Die wählbare Frequenz!
Hand auf's Herz: Bekommen alle Ihre Empfänger Ihre E-Mailings in der gleichen Frequenz? Falls ja: Die Chancen sind hoch, dass die ideale Frequenz nicht für alle Leser gleich ist: Manche möchten die Mailings vielleicht etwas seltener erhalten, andere lieber öfter.
Darauf sollte man als Versender Rücksicht nehmen! Doch wie?
Die Idee ist im Grunde ganz einfach: Sie bieten dem Leser mehrere Möglichkeiten zur Auswahl an: Gleich bei der Anmeldung können Ihre Empfänger wählen, ob sie die wöchentliche Aussendung bekommen möchten oder ein monatliches "Best of"!
So bekommt jeder Leser die Inhalte genau in der Frequenz, die für ihn/sie optimal sind.
Der Clou: Der Mehraufwand für Sie ist nahezu null! Denn neben dem "normalen" wöchentlichen Versand kopieren Sie einfach die meist-geklickten Artikel der letzten vier Wochen in den Best-of-Newsletter und verschicken ihn. Fertig.
Wie das in der Praxis funktioniert, haben wir in einer Fallstudie von der Datenschutz-NGO noyb beschrieben: "Individuelle Versand-Frequenz für jeden Empfänger"
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