Ganz kurz erklärt: List-Unsubscribe ist ein Feature mehrerer Mail-Programme, die damit einen standardisierten Abmelde-Button für alle Mailings anbieten, die diese Funktion unterstützen - zusätzlich zu dem regulären Abmelde-Link, der sich in den Mailings ohnehin befindet.

Nun waren wir neugierig und wollten wissen, ob diese Funktion von den Empfängern überhaupt genutzt wird.

Im Durchschnitt 12% – mit großen Unterschieden

Die Analyse war im Grunde einfach: Wir haben uns bei den Anbietern, die List-Unsubscribe unterstützen, angesehen, wie viele der Abmeldungen im Jahr 2022 bis dato "herkömmlich" (über den klassischen Abmeldelink) durchgeführt wurden und wie viele eben über die List-Unsubscribe Funktion.

Das Resultat war eine lange Liste von Domains mit Prozentwerten – da war zwischen 0% und 100% alles dabei.

Der Gesamtdurchschnitt liegt bei 12%. D.h. Rund 1/8 aller Abmeldungen wurden über List-Unsubscribe durchgeführt bzw. 88% über den regulären Abmeldelink.

Überrascht hat uns allerdings die Schwankungsbreite. Hier ein paar Beispiele (von größeren Providern):

yahoo.com: 46%
icloud.com: 45%
chello.at: 28%
gmail.com: 23%
hotmail.com: 14%
aon.at: 13%
gmx.at: 7%
gmx.net: 8%

D.h. bei Gmail haben fast ein Viertel der Abmelder die List-Unsubscribe Funktion verwendet, bei Yahoo! waren es sogar knapp die Hälfte; bei den großen deutschen Anbietern wie GMX war der Anteil jedoch unter dem Durchschnittswert und damit im einstelligen Prozentbereich.

Empfehlung: List-Unsubscribe kann nur nützen

Tatsächlich bietet List-Unsubscribe auch dem Versender wichtige Vorteile (die wir in dem Grundlagen-Artikel beschrieben haben).

Daher würden wir den Einsatz von List-Unsubscribe klar empfehlen, da es im Grunde keine Nachteile hat – sondern allen Beteiligten nur nutzen kann.

Auch wenn in der Praxis die klare Mehrheit aller Abmeldungen aktuell über einen "normalen" Abmeldelink erfolgen, macht man es den Abmeldewilligen über die Funktion  einfacher, sich abzumelden.

Am Ende des Tages ist das durchaus sinnvoll, da zum Beispiel ein genervter Leser somit wohl nicht auf den Button für eine Spam-Beschwerde klicken wird und man als Versender ohnehin keinen Empfänger dazu zwingen kann, die E-Mailings zu öffnen.