Praktische Tipps für die Kennzahlen-Interpretation
Öffnungsrate, Klickrate, Abmeldungen, Bounces – diese Kennzahlen kennen Sie natürlich. Und man braucht sicher keine Tipps, um sie interpretieren zu können.
Sollte man glauben. Denn tatsächlich liegt der Teufel im Detail. Unserer Erfahrung nach haben sich folgende wichtige Tipps für die Beschäftigung mit den Kennzahlen besonders bewährt.
Hinterfragen Sie die Annahmen Ihres Anbieters!
Viele Kennzahlen hängen von den Annahmen und den technischen Möglichkeiten des Anbieters ab. Um die Kennzahlen also sinnvoll interpretieren zu können, sollten diese Annahmen unbedingt hinterfragt werden (Handbuch, Support).
Zum Beispiel:
- Ab wann gilt ein E-Mailing als geöffnet?
- Berücksichtigt die Öffnungsrate die blockierten Bilder?
- Werden automatisierte Klicks zuverlässig gefiltert?
- Gibt es eine Messung der Lesedauer und wie zuverlässig ist sie?
- Welche Mail-Programme können eindeutig identifiziert werden – und welche nicht?
Nur wenn Sie die Antworten auf solche Fragen kennen, können Sie die Kennzahlen auch richtig interpretieren.
Machen Sie sich die Analysen zur Gewohnheit!
Das muss nicht bedeuten, dass dafür unbedingt jedes Mal viel Zeit investiert werden muss.
Aber ein paar Tage nach dem Versand jedes Mailings sollten zumindest die wichtigsten Kennzahlen analysiert werden; manche Anbieter können Ihnen automatisierte Reports einige Tage nach dem Versand zuschicken.
Und zumindest hin-und-wieder sollten auch die langfristigen Kennzahlen wie die Entwicklung während eines Jahres oder eine Analyse der Öffnungs-Reichweite analysiert werden. Dafür eignet sich besonders die oft etwas "ruhigere" Zeit rund um den Jahreswechsel oder in den Sommermonaten.
Werfen Sie auch einen Blick über den Tellerrand!
Und sehen Sie sich auch die Auswirkungen der Newsletter-Aktivitäten auf Ihre Website an. Denn dort bekommen Sie oft die wichtigsten Erkenntnisse.
Weitere Tipps zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel Analyse: Der Blick über den Tellerrand.
Öffnungs-, Klickraten usw. sind immer "nur" eine Momentaufnahme!
Wenn man immer nur die verschickten Mailings isoliert betrachtet, kann man kaum langfristige Entwicklungen erfassen. Deshalb sollte man sich die Kennzahlen auch im (langfristigen) Zeitverlauf ansehen und mailing-übergreifende Analysen durchführen.
Ein Beispiel: Aus der Klickstatistik eines Mailing lässt sich ableiten, für welche Artikel sich die Leser dieses Mal interessiert haben; aber nur wenn man eine solche Interessens-Analyse für einen längeren Zeitraum durchführt, kann man zuverlässig erkennen, für welche Themenbereiche sich die Leser regelmäßig interessieren – und für welche weniger.
Durchschnitte sind nicht der heilige Gral!
Durchschnitte können gefährlich sein – wenn Sie den Blick auf wichtige Details verschleiern.
So könnten Sie beispielsweise mit einer Öffnungsrate von 30% durchaus zufrieden sein – wobei sich diese Rate jedoch aus einer Hälfte Schläfer und einer anderen Hälfte "Fans" zusammensetzen könnte.
Daher lohnt sich also auch manchmal ein kleiner Blick hinter die Durchschnitte.
Denken Sie auch an qualitative Elemente!
Bei all der Begeisterung für die unglaublich spannenden Einsichten, die eine Analyse der Newsletter-Kennzahlen bietet, sollte eines nicht übersehen werden: Diese Kennzahlen sind alle rein quantitativ; sie verraten, was mit Ihren Mailings geschieht – aber nicht unbedingt, weshalb.
So wird man beispielsweise von Öffnungs- oder Klickraten kaum ableiten können, ob das Design eines Newsletters den Lesern gefällt oder nicht. Oder welche Themen die Leser in Ihrem Newsletter vermissen.
Deshalb sollte man überlegen, zumindest hin-und-wieder die quantitativen Kennzahlen auch mit qualitativen Umfrage-Daten anzureichern.
Leiten Sie auch konkrete Maßnahmen ab!
Last but not least: Die schönste Analyse ist wertlos, wenn sie in der Schublade verschwindet.
Leiten Sie aus den Analyse-Ergebnissen also auch konkrete Maßnahmen ab und messen Sie den Erfolg! Denn nur durch regelmäßige Optimierungen können Sie Ihre Kennzahlen langfristig und nachhaltig verbessern.
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