Unsere TakeAways vom MarketingSherpa E-Mail Summit
10.03.2010: Am 8. und 9. März 2010 traf sich das Who-is-Who der E-Mail-Marketing Szene in München zum Gedankenaustausch. Wir waren auch dort und haben aufmerksam zugehört – und die wichtigsten Erkenntnisse aus unserer Sicht für Sie zusammengefasst:
Professionalisierung - insbesondere bei größeren Unternehmen
Ein Fazit des Summits war eindeutig: Immer mehr Unternehmen sehen E-Mail-Marketing als strategisch wichtig an - und betreiben es entsprechend professionell. Dabei ist Personalisierung und Individualisierung ein klarer Schlüsselfaktor. Eine persönliche Grußzeile ist da das absolute Minimum - viele Unternehmen verändern aber auch die Inhalte der Mailings in Abhängigkeit von Segmentierungs-Variablen. Beispiel: Frauen bekommen beim Geburtstags-Mail von GermanWings den Piloten, Männer die Stewardess als Key-Visual.
Alle testen und optimieren
Eine Gemeinsamkeit gab es bei sämtlichen Vorträgen: Das ständige Testen und Optimieren der Mailings gehört zur Pflicht und ist bei vielen Unternehmen inzwischen selbstverständlich. Das gilt für Betreffzeilen und Versandzeitpunkte genau so wie für das Testen von unterschiedlichen Inhalten (Neckermann testete beispielsweise, wie viele Artikel pro Newsletter ideal sind).
Landing-Pages bekommen Aufmerksamkeit
Ein weiterer Trend war beim Summit erkennbar: E-Mail Marketer dehnen ihre Aufmerksamkeit auch auf Landing-Pages aus. Denn was nützt das schönste Mailing, wenn die Landing-Page (auf der die Leser beim Klick in einem Mailing landen) so schlecht ist, dass keine Conversion statt findet?
Dementsprechend werden endlich auch Landing-Pages getestet und optimiert - zum Teil mit erstaunlichen Ergebnissen: So berichtete MarketingExperiments.com, dass die New York Times durch wiederholte Optimierungen in Summe +1052% mehr an Conversions erzielen konnte!
Mehr Augenmerk auf Grafik
Die Professionalisierung sah man bei vielen Beispielen auch bei der grafischen Gestaltung: Viele Mailings werden grafisch sehr aufwändig gestaltet (wie z.B. mit 3D-Effekten). Allerdings sahen für uns einige Mailings fast wie kleine Print-Anzeigen aus. Ob solche Mailings wirklich medien-adäquat sind?
Datenschutz ist kein Thema
Überraschenderweise wird zwar individualisiert, segmentiert und personalisiert - doch das Thema "Datenschutz" war kein Thema. Zumindest auf dem Summit gab es so gut wie keine kritischen Fragen dazu. Und in den Vorträgen wurde die Problematik ohnehin totgeschwiegen. Ob diese Vogel-Strauss-Politik langfristig erfolgreich ist?
Mobiles E-Mail-Marketing ist (noch) kaum ein Thema
8% der Otto-Kunden nutzen ein mobiles Endgerät zur hauptsächlichen Internetnutzung. Auch wenn das Thema viel diskutiert wird - kein einziges Unternehmen optimiert seine E-Mails für die Darstellung auf mobilen Endgeräten. Da gibt es noch einiges zu tun.
Überraschend viele große Bilder
Es scheint fast so, als wäre das Thema "Bilder-Blockade" an einigen Unternehmen spurlos vorübergegangen. In den Screenshots sah man Mailings, die mit verblüffend vielen und großen Bildern arbeiten. Beispiel: Das Mailing von Neckermann - hier ist für den Empfänger bei blockierten Bildern kaum Inhalt erkennbar! Offensichtlich rechnen die Unternehmen damit, dass die Empfänger die Bilder-Anzeige aktivieren - ob das nicht vielleicht oft reines Wunschdenken ist?
Social Marketing vs. E-Mail-Marketing
In diesem Punkt waren sich die E-Mail Marketer einig: E-Mail-Marketing ist nicht tot, im Gegenteil! Social Media werden eher als Ergänzung denn als Ersatz gesehen. Absolit berichtete beispielsweise, dass durch die Verknüpfung des Newsletters mit twitter die Reichweite um 20% gesteigert werden konnte.
Fazit: Es ist ein "und", kein "oder". Wobei es durchaus einige kritische Stimmen gab, die den derzeitigen "Hype" um Social Media ins rechte Licht rücken wollten. Highlight war ein Zitat von Mark Philipp von GermanWings, der zu der Bedeutung von Social Media meinte:
Everybody is talking about social media, while e-mail marketing is still making all the sales.
Nette Ideen - es gibt sie!
Bei einigen Unternehmen merkt man, dass E-Mail-Marketing einen hohen Stellenwert hat. Entsprechend professionell wird das dann auch umgesetzt - oft mit einigen netten Ideen.
Ein Beispiel: GermanWings sendet "before-you-go" Mailings eine Woche vor dem Flugtermin - wobei die Header-Grafik automatisch personalisiert wird und ein Bild des Reisezieles zeigt. Der Erfolg? +80% höhere Öffnungsrate gegenüber dem regulären Newsletter.
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