Vorab: Die Klickrate ist irreführend!

Die allermeisten E-Mail-Marketer interpretieren die Klickrate als Interesse der Leser. Je höher die Klickrate, desto besser.

Doch das ist aus zwei wichtigen Gründen nicht unbedingt richtig:

• Öffnungsfaktoren beeinflussen die Klickrate: Wie wir in unserem Artikel „Weshalb die Klickrate falsche Ergebnisse liefert“ beschrieben haben, beeinflussen Versandzeitpunkt, Betreffzeile und andere Öffnungsfaktoren die Klickrate. Daher sollte man besser die Click-to-Open-Rate heranziehen.
• Nicht jeder Klick steht für ein Interesse: Es gibt eine ganze Reihe von Links, die nichts mit einem Interesse des Lesers zu tun haben (Lesetipp: „Das Problem mit der klassischen Klickrate“). Die Lösung ist auch hier einfach: Noch besser als die Click-to-Open-Rate ist die bereinigte Klickrate.

Schrauben für eine höhere Klickrate

Hier einige Ideen, die Sie testen können, um Ihre Klickraten zu verbessern:

• Buttons statt Links: Anstelle von Textlinks sollten Sie Buttons verwenden. Die sind normalerweise deutlich sichtbarer und damit auffälliger als reine Textlinks.
• HTML-Buttons statt Grafiken: Niemals (!) sollten Sie einen Button als Grafik umsetzen, sondern immer als HTML-Konstrukt! Denn wenn die Bilder blockiert werden, dann wären auch die Buttons nicht sichtbar. Tipp: Wenn man die Buchstaben des Button-Textes einzeln markieren kann, ist es keine Grafik.
• Mehrfach-Verlinkungen: Neben dem abschließenden Link unterhalb des Artikels kann man zum Beispiel zusätzlich auch das Bild des Artikels verlinken. Das kostet kaum Mehraufwand und erhöht fast immer (etwas) die Klickrate.
• Bessere Beschriftungen: Ein guter Link macht neugierig und animiert zum Klicken. Deshalb sind „mehr“, „weiterlesen“ oder „hier“ keine guten Linktexte. Machen Sie Ihre Leser neugierig!
• Position: Links, die weiter oben in einem Mailing platziert sind, werden üblicherweise häufiger angeklickt als Links weiter unten.
• Farbe: Die Farbe (und damit die Auffälligkeit) eines Buttons bzw. eines Textlinks können einen signifikanten Einfluss auf die Klickrate haben.
• Verwendung von Symbolen: Innerhalb des Buttons bzw. vor/nach einem Textlink könnte ein aussagekräftiges Icon platziert werden, um die Auffälligkeit zu erhöhen. Das kann ein Einkaufswagen-Symbol sein, ein Häckchen, ein Download-Pfeil, usw.
• Ausrichtung: Funktioniert linksbündig, rechtsbündig oder eine zentrierte Ausrichtung des Links besser?
• Animationen: Buttons können mit Hilfe eines animierten GIF mit (dezenten) Animationen verstärkt werden, zum Beispiel einem langsam blinkenden Klick-Pfeil. Die Animation wird zwar nicht funktionieren, wenn die Bilder blockiert werden, könnte aber dennoch die Klickrate erhöhen.
• Attraktivität des Inhalts: OK, das ist ein No-Brainer, aber natürlich wird die Klickrate maßgeblich durch die Attraktivität und Relevanz für den Leser beeinflusst. Besonders wichtig ist dabei eine Personalisierung der Inhalte!
• Länge des Artikels: Ein guter Newsletter-Artikel sollte ein Teaser sein, also den Leser neugierig machen. Er sollte aber nicht alles verraten, denn sonst gibt es für den Leser keinen Grund, um auf den Link zu klicken. Als Regel gilt: So kurz wie möglich, so lange wie (unbedingt) notwendig.
• Anzahl der Links: Natürlich spielt auch die Gesamtanzahl der Links in dem Mailing bei der Klickrate eine Rolle. Je mehr Links es gibt, desto mehr Chancen gibt es für den Leser, auf einen der Links zu klicken. Deswegen kann zum Beispiel die Kennzahl Klicks/Link spannend sein, wenn man ganz unterschiedliche Mailings vergleichen will.
• Mobil-Optimierung: Last, but not least, spielt auch die Optimierung für Smartphones eine Rolle. So sollte sich zum Beispiel ein Button auf Smartphones idealerweise über die ganze Breite erstrecken und damit „daumen-tauglich“ sein.

Empfehlung: Unbedingt testen!

Am Ende des Tages wollen Sie bei einem Newsletter normalerweise erreichen, dass die Leser sich für manche Artikel interessieren – und das durch einen Klick auch „beweisen“.

Auch wenn nicht alle diese Tipps Ihre Klickrate verdoppeln werden, wird es durchaus einige Maßnahmen geben, die sich merklich positiv auf Ihre Klickrate auswirken werden.

Deshalb: Machen Sie A/B Tests und probieren Sie einfach den einen oder anderen Tipp aus, der Sie am meisten anspricht! Lesetipp: „So einfach erstellen Sie einen A/B Test (Tour)“.